Heute erleben wir vielfach, wie sich manchmal schon in unseren Dörfern Streit und Missgunst wegen zum Teil nichtiger Anlässe herausbilden. Das sollte uns aufmerksam machen und wir sollten uns gegen solche Entwicklungen, bei allem notwendigen Ringen um zukunftsweisende Entscheidungen stellen.
Freiheit und Demokratie entstehen nicht von allein und bleiben nicht von allein erhalten. Sie brauchen vielmehr Menschen, die sie erkämpfen und bewahren, die sie schützen und stärken. Die Werte, die wir schätzen und die die Grundlage unserer Gesellschaft bilden, sind keine selbstverständlichen Güter. Und deshalb kommt dem Volkstrauertag nach wie vor ein hoher Stellenwert zu. Ein Gedenken, das sich der Geschichte stellt und daraus Rückschlüsse zieht, sensibilisiert dafür, bedrohliche Entwicklungen oder die Verharmlosung von Gewalt rechtzeitig zu erkennen; es sensibilisiert dafür, jeden Menschen zu achten, ungeachtet seiner Herkunft oder seiner Konfession; es sensibilisiert dafür, Frieden und Freiheit hoch zu schätzen.
Zurzeit sind laut der Vereinten Nationen weltweit über 65 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Unterdrückung – mehr als je zuvor. Sie suchen Schutz und menschenwürdige Lebensperspektiven. Die Bilder in den Medien erinnern an die vielen Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg: Menschen, die ihre Heimat aus Angst vor Gewalt und Elend verlassen mussten. Viele haben dabei den Wunsch nach Freiheit mit dem Tod bezahlen müssen. Am Volkstrauertag wollen wir an diese Schicksale und die der Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen in den beiden Weltkriegen und auf den aktuellen Kriegsschauplätzen gedenken.
Einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche wünscht Ihnen im Namen des Seelsorgeteams
Ihr Diakon Alexander Fuchs