Mit der Feierstunde zur Erneuerung des Grundsteins wurde das Projekt „Revitalisierung des Roncalli-Zentrums“ in die jüngere Geschichte Glattbachs eingebettet. Unter Anwesenheit zahlreicher Gäste - darunter Landtagsabgeordneter Prof. Dr. Winfried Bausback und Bürgermeister Fridolin Fuchs - würdigten Pfarrer Nikolaus Hegler und Pastoraler Mitarbeiter Richard Rosenberger die aktuellen Baumaßnahmen. Sie knüpfen an dem ursprünglichen Gedanken der Gründungsgeneration um Pfarrer Franz Josef Stettler an und haben Räume zum Ziel, in denen sich Menschen mit ihrer Sehnsucht nach Gemeinschaft beheimaten können. Günther Steinbacher, Siegfried Herrmann und Heribert Englert brachten sich in emotionaler und engagierter Art und Weise als Zeitzeugen der ersten Grundsteinlegung im Jahre 1972 ein.
Hier ein Auszug aus der Gedenkurkunde, die feierlich in den Grundstein eingemauert wurde:
„Wir erneuern am heutigen Tag den Grundstein des Roncalli-Zentrums, der im Herbst 1972 gelegt wurde. Damit einher gehen Umbau und Erweiterung des Gebäudes mit dem Ziel der Revitalisierung nach Plänen von Norbert Hacker. Voraus ging die Entscheidung der kirchlichen Gremien zum weiteren Erhalt des Roncalli-Zentrums. Die Pläne zur Neubelebung des Roncalli-Zentrums erfahren Unterstützung durch die Diözese Würzburg, die Gemeinde
Glattbach, die Stiftung Deutsches Hilfswerk, die Bayerische Landesstiftung sowie durch eine Vielzahl von Spenderinnen und Spendern.
Wir erneuern die Ursprungsidee, das kirchliche Wirken auf die Bedürfnisse des modernen Menschen und der heutigen Gesellschaft auszurichten - in bleibender Verbundenheit mit dem Wirken des Hl. Papstes Johannes XXIII. - bürgerlich Angelo Guiseppe Roncalli. Nach den baulichen Veränderungen in den 1980er Jahren wird das Ineinander von christlicher Liturgie und allgemeinem sozialen Leben wieder herausgestellt. Die Katholische Gemeinde von Glattbach stellt zukünftig das frühere Pfarrbüro als sozialen Treff, den Roncalli-Saal mit Bürger-Café, die erneuerte Bücherei sowie einen Jugendraum als Bestandteile eines generationenübergreifenden Begegnungszentrums der Gemeinde Glattbach zur Verfügung - jenseits konfessioneller Bindungen. Barrierefreiheit, Durchlässigkeit und wohnliche Behaglichkeit sind wichtige Leitmotive. Daneben bleibt der Kirchenraum „St. Marien“ christliches Zentrum Glattbachs und wird in seiner räumlichen Schönheit neu herausgehoben.
Der heutige Tag stellt uns den Lauf der Geschichte vor Augen. Er ermahnt und ermuntert uns, das Erbe unserer Ahnen zu würdigen und zugleich für die heutige sowie für zukünftige Generationen ein Zeugnis unserer Sehnsucht nach tiefer menschlicher Begegnung und Gemeinschaft zu geben.
Glattbach, 29. November 2019“