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Dr. Mathias Koenen hält im Mehrgenerationenhaus Johannesberg ein Plädoyer für das Elektroauto

Zum ersten Teil der Veranstaltungsreihe „Klima und Energie“ luden am Mittwochabend die Initiative Gemeinsam Grün Laudato Si, die Gemeinde Johannesberg und das Mehrgenerationenhaus ein.

Der Physiker Dr. Mathias Koenen, engagierter Johannesberger Bürger und seit 2020 Gemeinderat in der Fraktion der Grünen, begann seinen Vortrag vor dem vollbesetzten Saal mit einem erdgeschichtlichen Einblick. Unsere Bodenschätze, die sich in Millionen von Jahren durch Ablagerungen gebildet haben, holt der Mensch heute wieder heraus und setzt durch Verbrennung klimaschädliches CO2 frei. Fossile Energieträger zu nutzen, ist unvernünftig und falsch, so Koenens Fazit, denn es zerstört unsere Lebensgrundlagen, verzehrt Ressourcen und fördert zudem kriegerische Auseinandersetzungen und instabile Regime.

Er weist dann darauf hin, dass mit 30% der Verkehr einen erheblichen Teil des Energieverbrauchs in Deutschland beansprucht und dass deshalb im Rahmen der Energiewende ein Umdenken in der Mobilität von entscheidender Bedeutung sei. Es gelte, regenerative Energiequellen zu nutzen und effizienter mit Energie umzugehen. Koenen sieht im Elektroantrieb die derzeit beste und ausgereifteste Alternative zum Verbrennungsmotor. Nicht nur sauberer, sondern auch wesentlich effizienter seien die heutigen E-Autos und das Fahren mache durchaus Spaß. Koenen spricht aus Erfahrung. Seit 2013 fährt er einen Zoe von Renault, den er für einen geeigneten Zweitwagen hält und einen Tesla, der den vollen Komfort eines konventionellen Autos biete. Reichweite, Ladezeiten und Ladepunkte seien kein Problem mehr, der Preis vergleichbar und die Wartung sogar einfacher. Schon heute sei also das E-Auto viel besser als jeder Verbrenner und werde mit zunehmender Ökostromgewinnung immer perfekter.

Koenen kennt die Gegenargumente, die auch in der anschließenden Diskussion thematisiert wurden, sieht aber im Hinblick auf Stromerzeugung und -kapazität, Batterieherstellung und -entsorgung technische Herausforderungen, die lösbar sind. Die Bedenken zu der Ressourcengewinnung seien berechtigt, aber menschengemacht und müssten politisch angegangen werden. Forschungen zur Wasserstoff- und Methanolgewinnung steht Koenen zuversichtlich gegenüber. „Vielleicht haben wir in 20 Jahren einen Mix von Antrieben“, sagt er. Doch wir müssen jetzt handeln und jeder Verbrennungsmotor, den wir heute noch kaufen, belastet unser Klima für 15-20 Jahre.

Angesprochen auf Einsparungskonzepte in der Mobilität, gibt Koenen zu Bedenken, dass ein gesellschaftlicher Wandel Zeit und innere Überzeugung brauche.

Als ideale Lösung sieht er das E-Auto für Johannesberg an. Hier auf dem Berg, wo das Auto trotz Ausbau der Radwege und des ÖPNV unentbehrlich ist, reicht die Kilometerleistung selbst eines kleinen E-Autos für Fahrten in die Stadt und das Umland aus. Öffentliche Lademöglichkeiten sind genug vorhanden.

Koenen weist abschließend darauf hin, dass die Krise unserer Zeit eines Veränderungswillens bedarf, sowohl im privaten wie im wirtschaftlichen und politischen Umfeld. So führt der Vortrag auch zu einem Appell, sich mit der Entscheidung für ein Elektroauto auf etwas Neues einzulassen und am Prozess der schrittweisen Verbesserungen teilzuhaben.

Rebekah Irving von Gemeinsam Grün verabschiedete die rund 50 Zuhörer*innen mit den Worten:
„Wir sind an einem Wendepunkt. Sind wir bereit, einen anderen Weg zu gehen?“

Die zwei weiteren Vorträge der Veranstaltungsreihe mit Dr. M. Koenen finden statt am:

15.09.2021, 19:30 im MGH Johannesberg mit dem Thema: „Klimawandel“

21.10.2021, 19:30 im MGH Johannesberg mit dem Thema: „Energiewende“

Die Präsentation „Elektromobilität“ kann hier heruntergeladen werden:

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