„Durdu und das Plastikmeer“ (Fortsetzungsgeschichte von E.Girod & A. Hartung)
Es ist Mittwochabend, als Kim, beladen mit zwei riesigen Müllsäcken, die Treppen aus dem dritten Stock hinunterstapft und genervt die Tür zum Hinterhof öffnet. Draußen weht ein starker Wind, und es regnet. Die kleine Taube Durdu sitzt wie jeden Abend und bei jedem Wetter auf der Mauer bei den Mülltonnen und freut sich über den Besuch. Seit Kim zur Schule geht, hat sich eine Freundschaft zwischen den beiden entwickelt. Oft bringt Kim Durdu abends den Rand ihres Vollkornpausenbrotes vorbei – den kann sie nämlich gar nicht leiden!
»Du Arme musst so schwer tragen! Habt ihr etwa die Wohnung entrümpelt?«, fragt Durdu erstaunt. »Nein, das ist unser ganz normaler Hausmüll«, antwortet Kim außer Puste. »Wie ich es satthabe, dass ich den immer runterbringen muss.«
Durdu schüttelt verwundert den kleinen grauen Kopf: „Es ist unglaublich, wie viele Tüten hier jeden Tag landen. Es werden von Jahr zu Jahr mehr.“ Und wenn es jemand wissen sollte, dann ist es Durdu. Seit 8 Jahren lebt sie bereits hier in dem Hinterhof und hat nicht nur Kim, sondern auch die anderen Kinder des Hauses aufwachsen sehen. Früher haben die Eltern den Müll runtergebracht, doch Kim ist mit ihren 9 Jahren nun alt genug, um im Haushalt mitzuhelfen.