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Immer schon inspirierte die Reise- und Entdeckerlust den Erfindergeist des Menschen - immer höher, immer schneller, immer weiter!  Je bequemer und billiger das Reisen wurde, desto attraktiver wurde es auch. Von zahlreichen Urlauben erzählen zu können, gehört heute fast zum guten Ton. Die Touristikbranche explodierte in den letzten 30 Jahren. Mit einem ungeheuren Energieaufwand und Flächenfraß wurden neue Landebahnen auf den Flughäfen errichtet und die schönsten Landschaften mit Bettenburgen und Swimmingpools zugebaut.

Mitten in diesen fieberhaften Rausch des Reisens platzte vor 2 Jahren die Pandemie:

Von einem Tag auf den anderen hieß es Innehalten vom permanenten Unterwegssein. Plötzlich wurde es wieder attraktiv, sich auf das Zuhause zurückzubesinnen und die heimatliche Landschaft zu erkunden.

Konnten wir diese neue Qualität des einfachen Lebens festhalten? Haben wir daraus gelernt, für ein höheres Gut zu verzichten?  In der Pandemie war es uns die Gesundheit wert, uns einzuschränken, jetzt könnte es der Schutz und Erhalt unserer Erde sein. 

„Wir glauben nur dann zu wenig zu haben, wenn wir zu viel brauchen“, sagte einmal jemand.

Wohlstand hat eine Grenze, nicht die des Geldbeutels, der Bildung oder des Wollens sondern die Grenze unseres eigenen Seins. Wenn unser Körper satt und unser Geist wach geworden ist und wenn unsere Seele Frieden hat, empfinden wir es als Glück und Genugtuung. Vielleicht erleichtert uns diese Einsicht, ab und zu ein verlockendes Angebot auszuschlagen, einer Begierde zu widerstehen, eine Gewohnheit zu durchbrechen. Unsere Erde wird es uns danken.

(Auszug aus Gottesdienst vom 25.09.2022, E. Specht)

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