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Sie werden im Buntdruck nicht schöner! Frau Kummer, Fachberaterin für Gartenkultur und Landespflege für den Kreis Aschaffenburg, leitete ihren Vortrag im MGH am letzten Donnerstag mit „Bildern des Grauens“ ein: Kiesaufschüttungen, gepflasterte Wege und Plätze, betonierte öffentliche Freiflächen.

Nicht nur unsere Augen leiden unter der Monotonie, solche Versiegelungen tragen auch wesentlich zu Überschwemmungen und der Aufheizung von Städten und Dörfern bei und es sind verlorene Flächen für den ökologischen Kreislauf.

Über alle Standorte hinweg beträgt der Insektenrückgang seit 1989 76%, der von Singvögeln 15%. Mit diesen alarmierenden Zahlen und Bildern hob Frau Kummer den hohen Wert eines Naturgartens heraus, zumal die gesamte Fläche der deutschen Gärten doppelt so groß ist wie die öffentlichen Grünflächen.

Wie Gartenliebhaber*innen mit dem anvertrauten Stück Land zum Schutz der Natur beitragen können, erläuterte Frau Kummer ausführlich mit Strukturierungsbeispielen. „Dabei reicht es nicht, ein Insektenhotel in einem sonst sterilen Garten aufzustellen“, ermahnte sie. Es gehe darum, zu verstehen, dass alle Lebensbereiche ineinandergreifen. Ob die „wilde Ecke“ für Schmetterlinge, Ohrwurmtöpfe oder Doldenblütler im Gemüsebeet für Larven und Raupen, ob Altholz, Fassadenbegrünung, Trockenmauern, Wege oder ein Miniteich, Blühflächen, Magerrasen oder einheimische Bäume und Sträucher: In jedem Garten kann ein Biotop zum Erhalt unserer Umwelt entstehen. Auch für den Klimawandel ist die Botanik inzwischen vorbereitet und bietet im Handel robuste und wärmeliebende Gewächse an.

Man braucht Geduld im Naturgarten, Gelassenheit und Freude am Beobachten. Privat auch Gärtnerin, steckte Frau Kummer so manchen der Lauschenden im gut besetzten Saal des MGH mit ihrer Begeisterung an. Auch wenn es spät wurde, fanden die zahlreichen Flyer und Broschüren am Ende noch guten Zuspruch.

Nach so viel Input für die Zuhörer*innen dürfte außer Frage stehen, dass das bevorstehende Gartenjahr in Johannesberg ein besonders gedeihendes werden wird für alles, was in einem grünen Refugium kreuchen, fleuchen, blühen und wachsen darf.

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