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„In der Vielfalt liegt die Zukunft“, sagt der Ethnobotaniker Patrick Maundu aus Kenia

Seit 25 Jahren bemüht er sich, traditionelle Feldfrüchte zu den heimischen Bauern zurückzubringen. Durch die Kolonialisierung des Landes stellten die Bauern auf Monokulturen um, um den Export von Baumwolle, Kaffee und Tee zu fördern. „Die Menschen sahen ihre eigene Kultur als minderwertig an,“ erklärt Maundu.

Langsam würden aber auch Verantwortliche wieder die Vorteile des vielfältigen Gemüse- und Getreideanbaus und deren Widerstandskraft erkennen. Er und sein Team gewinnen Samen von alten Sorten aus der freien Natur und säen sie auf Versuchsfeldern aus. In den meisten Supermärkten Nairobis kann man inzwischen wieder einige solch traditioneller Gemüse kaufen. Allerdings ist das erst ein kleiner Teil der 210 gelisteten Sorten.

Viel von dem alten Wissen müsse erst wieder ins Bewusstsein kommen, so der Forscher. Das beginne schon mit Rezepten zur Verarbeitung der alten Sorten. Aber Maundu ist von seiner Arbeit überzeugt und glaubt nicht an das europäische Modell von Landwirtschaft mit ihren Normierungen. „Die Welt ist nicht monoton. Wir sollten Vielfalt, Angepasstheit und Differenzierung zulassen, um den Herausforderungen des Klimawandels gewappnet zu sein.“ (ZEIT 26/24)

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