Mit einer gewissen Ironie kommt der Kolumnist Fred Grimm von Schrot und Korn auf die Idee, in Erinnerung an die massiven Proteste einiger Bauern Anfang des Jahres zukünftig auch Mitarbeiter aus sozialen, medizinischen und schulischen Einrichtungen bei ihren Demonstrationen für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen mit Traktoren auszustatten, um ihnen einen ähnlichen Erfolg zu gewährleisten:
Die Einschränkungen beim Pestizideinsatz sind vom Tisch wie auch die Pflicht, einen winzigen Teil der Nutzflächen biologisch zu bearbeiten. Auch die neue Düngeverordnung wurde wieder gekippt, so Grimm.
Er rechnet aus, dass uns allein die übermäßige Düngung jährlich ca. 3 Milliarden Euro Steuergeld kostet und damit der Finanzierung des Deutschland-Tickets gleichkommt. Grimm fragt sich, ob der Rest der Bevölkerung (also die Nicht-Bauern) die verursachten Umwelt- und Klimaschäden, die Gülle und Pestizide in Böden, Grund- und Trinkwasser anrichten, weiterhin klaglos hinnehmen soll? Soll sie Tierquälerei und Massentierhaltung ignorieren genauso wie den Niedergang der Artenvielfalt?
Lautstark bedeutet nicht immer das Wohl der Gemeinschaft im Auge zu haben. Wo bleibt die Unterstützung der Bio-Bauern und -Bäuerinnen und der Landwirte, die ihre Höfe umstellen wollen? Derer also, die einen guten Dienst leisten für uns alle, unsere Umwelt und unsere Nahrung.