Auch Schwarzdorn genannt, füllt der Wildstrauch in unserer Gegend viele Hecken. Mit den langen spitzen Dornen gilt die Schlehe als wertvolles Vogelschutzgehölz, insbesondere für Heckenbrüter wie z.B. dem Neuntöter.
Schon im zeitigen Frühjahr ist das Gehölz übersät mit reinweißen Blüten, die mit ihrem Mandelduft und reichlich Nektar eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlinge, Raupen und Wildbienenarten darstellen.
Jetzt im Herbst locken die schwarz-violetten Beeren rund 20 Vogelarten u.a. Meisen und Grasmücken an. Blüten, junge Blätter und die Früchte der Schlehe werden auch zu medizinischen Zwecken verwendet. Sie wirken adstringierend, harntreibend, mild abführend, entzündungshemmend, wärmend und appetitanregend.
Die Früchte enthalten unter anderem Flavonoide, Vitamin C sowie Gerb- und Bitterstoffe.
Schlehenfrüchte werden meist im Oktober und November nach dem ersten Frost geerntet, da durch die Frosteinwirkung ein Teil der bitter schmeckenden Gerbstoffe abgebaut wird. Sie lassen sich vielfältig verwenden, zum Beispiel zur Herstellung von Marmeladen, Fruchtsäften, Fruchtweinen sowie als Zusatz zu Likör und anderen Spirituosen.
Gewürzter Schlehenlikör: 500g Schlehen in ½ l Wasser kurz kochen, abkühlen lassen und mit 1 l Rotwein Übergießen. 4-5 Tage ziehen lassen. Absieben und mit 3 Gewürznelken und einem Stück Zimtrinde aufkochen. Gewürze entfernen und mit 50g Zucker 5 Minuten kochen, Vanillezucker zufügen. Nach dem Abkühlen 1 l Weizenkorn und 60ml Rum eingießen. Den fertigen Likör in Flaschen füllen und kühl lagern.