header
24.06.2018 - Geburt Johannes’ des Täufers – Am kommenden Sonntag feiern wir die Geburt Johannes des Täufers. Als Patron der Johannesberger Pfarrkirche ist er in unserer Pfarreiengemeinschaft in besonderer Weise präsent.

Hier drei Denkansätze, die den Heiligen Johannes charakterisieren können:

1. Johannes war ein Querdenker

Unsere Gesellschaft und unsere Kirche tun sich mit Querdenkern, mit Alternativen und Aussteigern immer schwer. Und dennoch brauchen sie diese Typen dringend, heute vielleicht mehr denn je. Alles an Johannes ist provozierend: seine Kleidung, sein Lebensstil, seine Predigt. Er fordert heraus zur Selbstbesinnung, zum Umdenken und Umkehren. Er holt Menschen heraus aus aller Selbstzufriedenheit, aus ihren Abhängigkeiten und aus dem Gefängnis ihrer Selbstgerechtigkeit. Er rüttelt mit seinen Gedanken auf, lässt neu nachdenken und ermutigt zu solidarischem Handeln.

2. Johannes war im besten Sinn des Wortes ein Diätberater und Schlankmacher.

„Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen“ - mit diesen Worten umreißt er sein Verhältnis zu Jesus. „Ich muss abnehmen“ - wie oft geht dieser Gedanke vielen von uns in den Köpfen herum. Johannes wirbt für eine schlankere Kirche. Er fordert heraus, uns zu konzentrieren auf die Botschaft Jesu, nicht Strukturen aufzublähen, sondern radikal der Botschaft Jesu in unserem Denken, Reden und Tun Raum zu geben. Er fordert auf, Fettschichten abzutragen, die bequem und unbeweglich machen, und uns von Äußerlichkeiten zu trennen, um das Evangelium wieder besser verstehen zu können.

3. Johannes war ein Straßen-Bauer

„Bahnt dem Herrn eine Straße!" ruft er den Leuten zu und bringt damit auf den Punkt, was eine der wichtigsten Aufgaben für uns Christen sein sollte: Einen Zubringer, eine Zufahrtsstraße bauen, damit die Botschaft Jesu in unserer Welt und bei der kommenden Generation ankommen kann. In einer immer gierigeren Welt bewusst einfach und bescheiden bleiben. In einer Welt, die der neuesten Mode oft gedankenlos hinterherrennt, kritisch nachdenken und nicht überall mitrennen, in einer Zeit, wo Meinungen und Haltungen oft nach dem ausgerichtet werden, was es einem bringt, treu zu sich stehen, auch wenn Gegenwind kommt. Das sind Zufahrtsstraßen, die Wege zu Jesus bauen.

Johannes der Täufer ist wahrlich kein bequemer Heiliger, kein Mann für den ersten Blick - aber die Auseinandersetzung mit ihm kann uns selbst und unserer Kirche mehr Tiefgang, mehr Profil geben.

Im Namen des Seelsorgeteams wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche

­