11.08.2019 - 19. Sonntag im Jahreskreis - Vor vielen Jahren brachten die Toten Hosen einen Song heraus mit dem Titel „Tage wie diese“. Der Text lautet:
Ich wart’ seit Wochen auf diesen Tag
Und tanz’ vor Freude über den Asphalt
Als wär’s ein Rhythmus, als gäb’s ein Lied
Das mich immer weiter durch die Straßen zieht
Komm’ dir entgegen, dich abzuholen, wie ausgemacht
Zu derselben Uhrzeit, am selben Treffpunkt, wie letztes Mal
Durch das Gedränge der Menschenmenge
Bahnen wir uns den altbekannten Weg
Entlang der Gassen, zu den Rheinterrassen
Über die Brücken, bis hin zu der Musik
Wo alles laut ist, wo alle drauf sind, um durchzudrehen
Wo die Anderen warten, um mit uns zu starten und abzugehen
An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit
Wünsch ich mir Unendlichkeit
Das hier ist ewig, ewig für heute
Wir stehen nicht still für eine ganze Nacht
Komm ich trag dich durch die Leute
Hab keine Angst, ich gebe auf dich Acht
Wir lassen uns treiben, tauchen unter, schwimmen mit dem Strom
Drehen unsere Kreise, kommen nicht mehr runter, sind schwerelos
An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
In diesem Lied besingt die Band die Sehnsucht zweier Menschen, sich auf einem Festival zu treffen. Sie malen es sich aus, wie sie aufeinander zurennen, sich in die Arme fallen, einander drücken. Ja, da will der Freund seine Freundin vor Glück durch die Menge auf Händen tragen. Da wollen zwei Menschen das Glück pur genießen und im Refrain wird es direkt herausgeschrien:
An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit
Wünsch ich mir Unendlichkeit.
Dieses Lied ist kein frommes Kirchenlied – aber es beschreibt im Bild, was wir an einem Tag wie Maria-Himmelfahrt feiern. Wir feiern, dass es einmal unendliches Glück gibt. Wir feiern: wenn wir über die Brücke gegangen sind, die über den Fluss des Lebens führt, dass da einer da ist, der uns erwartet. Dass da bei ihm noch viele sind, die uns erwarten, uns entgegenlaufen und uns abholen.
Das Fest Maria Aufnahme in den Himmel möchte in uns diese große Lebenshoffnung nähren: Wir erleben, was es heißt: „Unendlichkeit“, wir dürfen spüren, was es heißt: „wir haben ewig Zeit“. Wir erleben das Beste und „kein Ende ist in Sicht“.
Einen Tag wie diesen hat der junge Mann im Lied erlebt, als er über die Rheinbrücke ging und auf seine Freundin zugerannt ist und diese ihn mit offenen Armen empfangen hat.
Tage wie diese gibt es in einem jeden Menschenleben – Tage, Stunden, Minuten des Glücks, wo wir uns nichts anderes wünschen als Unendlichkeit. Tage wie diese sind kein Beweis für diese große Hoffnung des Glaubens. Tage wie diese sind aber ein Vorgeschmack für das, was wir Himmel nennen. Ich hoffe, ihn im Leben niemals zu verlieren.
Eine gesegnete Zeit wünscht Ihnen
Diakon Alexander Fuchs im Namen des gesamten Seelsorgeteams