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15.09.2019 - 24. Sonntag im Jahreskreis - 

Liebe Leserin, lieber Leser!

Im 15. Kapitel des Lukasevangelium lenkt Jesus die Aufmerksamkeit seiner Zuhörerinnen und Zuhörer und auch unsere, auf „den einzigen Sünder“, der umkehrt. Die Freude darüber ist groß im Himmel.

Mir gibt das in mehrfacher Weise zu denken.

Zunächst ist dies eine Anfrage an unser pastorales Denken und Vorgehen:
Müssen wir denn darauf schiehlen, wie viele unsere Angebote annehmen, wie viele zu unseren Gottesdiensten kommen, wer sich - durch seine Teilnahme, durch sein Mittun - zu uns bekennt?
Oder wird hier nicht aufgezeigt, dass es um den einzelnen Menschen geht, der angesprochen sich auf den Befreiungsweg mit Jesus begibt. Um den einzelnen, der aus seiner Passivität herauskommt zu Jesus, der für uns alle Weg und Wahrheit und Leben ist!

Dann denke ich darüber nach, ob mein Anspruch auf Perfektion gerechtfertig ist, denn er verlangt von mir und den anderen ganz schön viel ab? Wäre nicht eine bescheidenere Art und Weise, mit der wir unsere Aktivitäten gestalten, für viele dann auch leichter annehmbar?

Schließlich geht es in den drei Gleichnissen vom Suchen und Wiederfinden darum, dass sich jemand aufmacht und aktiv wird um das Verlorene zu finden: Ist dies in unserem pastoralen Alltag sichtbar und spürbar? Gehen wir auf die Leute zu und suchen wir sie an den unterschiedlichen Stellen auch auf?

Das bisher geschriebene trifft nicht nur auf uns, auf unsere Kirche oder auf unsere Pfarreiengemeinschaft zu: Jede Gruppe und jeder Verein, ja auch jede Familie kann sich die Frage stellen, wie sie sich zukünftig einbringen will, damit wieder mehr Herzlichkeit, mehr Begegnung und ein Neubeginn in unseren Beziehungen, in unseren Freundschaften, ja in unserer Pfarreiengemeinschaft möglich wird.

Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche ich im Namen aller Seelsorger/innen einen frohen Sonntag und eine gute Woche!

Ihr Nikolaus Hegler, Pfarrer

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