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20.10.2019 - 29. Sonntag im Jahreskreis - Kürzlich war Pater Anselm Grün in der Johannesberger Kirche zu Gast. In wunderbar ruhiger, gesammelter Weise sprach er von den urmenschlichen Bildern und Sehnsüchten, die im Laufe des Kirchenjahrs zum Klingen kommen. Umrahmt wurden seine Impulse vom Flötisten Hans-Jürgen Hufeisen.

Mein persönlicher Höhepunkt des Abends war eine Körperübung, zu der Anselm Grün die Zuhörer*innen aufforderte. 250 Menschen erhoben sich dazu folgsam in den Kirchenbänken, kreuzten ihre Arme über dem Brustkorb und schlossen die Augen. „Halte dein inneres Kind. Halte dein Gefühl des Ungeliebtseins, der Bedürftigkeit, des Zukurzgekommenen.“ Eine Stecknadel hätte man zu Boden fallen hören. Kein widerwilliges Schnaufen, kein irritiertes Hüsteln und keine tuschelnde Unruhe waren zu hören.

Wie heilsam und berührend. Getragen von der Stimme des alten und spürbar weisen Kirchenmannes. Eine wirkliche Vergegenwärtigung des gnädig-liebend göttlichen Urgrunds in mir...

Ich werde mich jetzt vom Schreibtischstuhl erheben und die gleiche Haltung einnehmen. Es war einfach zu schön. Mal sehen, ob sich das tröstlich-bergende Gefühl wieder einstellt. Probieren Sie mit?

Mit einem schönen Gruß aus dem Team der Seelsorger,
Richard Rosenberger (Pastoraler Mitarbeiter)

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