Pfarreiengemeinschaft St. Maria und Johannes der Täufer - „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matthäus 18,20)

22.03.2020 - 4. Fastensonntag –

Liebe Leserin,
lieber Leser,

Mit den Meldungen aus Presse und Rundfunk wissen Sie bereits, dass unser Bischof Franz Jung aus Verantwortung und aus Sorge um die Menschen von allen Gottesdiensten bis einschließlich die am Weißen Sonntag von der Sonntagspflicht dispensiert hat.

In unserer Pfarreiengemeinschaft gibt es bis auf weiteres keine Gottesdienste.

Jetzt sind wir auf uns selbst und auf den reichen Schatz unserer Tradition verwiesen, um nicht gedankenlos und geistlos durch diese kommende Zeit zu streifen: Wie wollen wir nun diese uns anvertraute Zeit gestalten? Wie sie auch spirituell nutzen?

Die Bibel in die Hand nehmen

Wir können zum Beispiel damit beginnen, das Matthäus-Evangelium zu lesen. Jeden Tag ein Stück. Angefangen mit der Kindheitsgeschichte bis hin zu den Tagen in Jerusalem, wo Jesus mit seinen Jüngern das Letzte Abendmahl feiert, gekreuzigt und auferweckt wird. Nicht die Länge der Lesung ist entscheidend, sondern unser Nachdenken darüber, das mitunter in ein Gebet münden kann.

Unsere Glocken laden zum Gebet des „Engel des Herrn“ ein

Morgens früh um 06.00 Uhr, zur Mittagszeit um 12.00 Uhr und am Abend um 18.00 Uhr läuten unsere Glocken und rufen so zum Gebet des „Engel des Herrn!“ Dabei wird der Blick auf die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus gelenkt. Eine Gebetshilfe finden Sie im Gotteslob Nr. 3,6

Die Kirchen sind offen und laden ein zum Beten

Wer zufällig an der Kirche vorbeigeht oder sich bewusst auf den Weg dorthin macht, kann sich dort ganz einfach hinsetzen und seine Gedanken schweifen lassen: Ich bin hier. Und Du, mein Gott, bist auch hier. Und das ist gut so.

Kommt dann ein/e andere/r Beter/in hinzu, kann man sich freundlich zunicken und so zeigen: Wir sind auch dann Gemeinschaft im Gebet, wenn nicht alle dasein können!

Unser Gotteslob - mit dem Gotteslob

Sehr gut eignet sich unser Gebets- und Gesangbuch Gotteslob zum Beten und Singen, aber auch zum Nachdenken. GL-Nr. 11 MEINE ZEIT IN GOTTES HÄNDEN lädt dazu ein. Und unter GL-Nr. 678, 4 EHE UND FAMILIE, GL-Nr. 680, 2 FRIEDE und GL-Nr. 680, 5 KRANKHEIT UND NOT können wir die Anliegen unserer Zeit mit ins Gebet nehmen.

Sich mit anderen zum Rosenkranzgebet verbinden

Verabreden Sie sich mit einigen Freunden / Freundinnen, mit denen sie regelmäßig zur selben Zeit den Rosenkranz beten: Das Wissen, dass da andere auch noch mitbeten, ermutigt und stärkt, so dass wir nicht vorschnell alles hinschmeißen! Hilfen zum Rosenkranzgebet finden Sie unter GL-NR. 4

Hören und Bedenken der Morgenandacht

Mehrmals am Tag gibt es religiöse Sendungen im Radio. Zum Beispiel höre ich täglich um ca. 06.40 Uhr (nach den 06.30 Uhr Nachrichten) im Deutschlandfunk die Morgenandacht. So inspiriert kann man dann frohen Mutes den Tag beginnen!

Das Telefon: Das Ohr am Herz der Menschen

Eine andere Möglichkeit des Betens wäre das Gespräch mit den Menschen, die alleine und / oder krank sind. Sie freuen sich, wenn sie so spüren, dass sie nicht vergessen werden, sondern dass wir an sie denken und auch für sie beten!

Mit einem Kartengruß oder Brief andere erfreuen

Eine gute Möglichkeit an andere zu denken und auch für sie zu beten wäre, wenn Sie Ihnen eine Karte oder einen Brief schreiben. So zeigen Sie den anderen: Ich denke an Dich! Und für sich selbst haben Sie einen Impuls darüber nachzudenken, wie wichtig und wertvoll Ihnen dieser Mensch ist oder in der Vergangenheit war.

Haben Sie noch andere Ideen?

Dann sagen Sie mir diese bitte weiter oder rufen Sie mich an: Ich freue mich über jede weitere Anregung, die uns hilft, diese Wüstenzeit zu überstehen!

Nikolaus Hegler, Pfarrer