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26.04.2020 - 3. Sonntag der Osterzeit – Es war und ist eine schwere Zeit, wie sie noch nie da war. Selbst während des Weltkrieges konnten wir Gottesdienste feiern. Es ist für einen Pfarrer sehr schwer, ohne mitfeiernde Gemeinde in der leeren Kirche Gottesdienst zu feiern. Aber aus Sorge für die Schwächsten und, dass die Ansteckung gestoppt werden kann, wurde von Rom und danach vom Bischof das so angeordnet. Wir Pfarrer sind dann gehorsam und sorgen uns um die Schwächsten.

Aber im Geist sind wir mit unseren Gemeinden verbunden und feiern im Geist mit allen mit und segnen alle. Auch ich bete jeden Tag in den Fürbitten zweimal am Tag für die ganze Pfarrei und besonders für die, die in großer Not sind.

Es ist schwer, keine Gemeinschaft zu haben. Aber ich kann gut allein sein, das kann nicht jeder.

Unsere Situation erinnert ein wenig an die Apostel nach dem Tod Jesu. Für sie war die Welt zusammengebrochen. Die einen gingen traurig heim, die andern gingen heim, um ihre Arbeit als Fischer wieder aufzunehmen. Aber nichts ging.

Da kommt Jesus, der Auferstandene, sie erkennen ihn nicht. Er ist anders. Jesus lebt, er hat den Tod überwunden.

Jesus hört die Not der Jünger an, er lässt ihre Not aussprechen. Er erinnert sie daran: Schaut in die Bibel, dort begegnet ihr Gott dem Barmherzigen, dort erfahrt ihr, dass Gott Leben will. Auch die Fischer erkennen ihn nicht, aber er bittet sie um Essen, er will was von ihnen, er hört sich ihre Not an. Dann beschenkt er sie mit vielen Fischen. Die Jünger erkennen Jesus daran, dass er der Beschenkende ist. Er bricht mit ihnen das Brot, im Brotbrechen, in der Eucharistie, erfahren sie und wir: Jesus ist ganz für uns da.

Jesus ist einer von uns, wenn wir leiden müssen und wenn wir Angst haben. Aber Jesus geht auch uns voran im Leben.

Er erinnert uns daran: Mit ihm ist Gott immer für uns da, auch wenn wir meinen, er wäre nicht da.

Ich denke an ein Gebet, das ich viel mit Kindern gebetet habe, sogar eine Melodie gemacht habe, wo sie mitklatschen konnten: Wo ich gehe, wo ich stehe, bist du lieber Gott bei mir. Wenn ich dich auch niemals sehe, weiß ich sicher, du bist hier.

Ich wünsche uns allen viel Hoffnung - beten wir füreinander.
Ihr Karl Mödl, Pfr. i. R. mit dem Seelsorgeteam

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