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17.05.2020 - 6. Sonntag der Osterzeit – Nein. Das Roncalli-Zentrum wurde vor nunmehr 46 Jahren nicht nach dem berühmten Zirkus gleichen Namens benannt. Vielmehr gibt der „Zirkus Roncalli“ genau wie unser Glattbacher Kirchengebäude einem Mann namens Angelo Guiseppe Roncalli die Ehre - ein überaus beliebter, warmherziger und humorvoller Norditaliener.

Dieser Roncalli war es, der Anfang der Sechziger Jahre als Papst Johannes XXIII. in der katholischen Kirche - symbolisch gesprochen - Türen und Fenster öffnete. Mittelalterlicher Muff wurde kräftig durchgelüftet. Ein weltgewandter, aufgeschlossener, menschenfreundlicher Geist hielt Einzug. Ein wahrhaft österlicher Vorgang damals.

Weit über Glattbach hinaus galt das Roncalli-Zentrum als ein spektakulärer Versuch, dieser neuen Offenheit in Beton, Kalksandstein, Alu und Glas Gestalt zu geben. Allein der Gedanke, den  Kirchenraum St. Marien so zu integrieren, dass man darin nicht nur Gottesdienste sondern auch ausgelassene Feste feiern konnte: Revolutionär. So revolutionär, dass man diese Öffnung schon ein Jahrzehnt später zurückbaute.

Am kommenden Samstag wollten wir die große Eröffnung des generalsanierten und auf neue Weise sich öffnenden Romcalli-Zentrums  feiern. Jedoch: Weder Sektkorken noch Blasmusik, weder Kindergartenfest noch Chorgesang, weder eine große Ministrantenschar noch Weihwasser sind gerade möglich.

Aber in uns drin können wir dieser besonderen Roncalli-Generation gedenken, die Kirche durchgepustet und neu gebaut hat. Wir können uns in unseren Familien und Hausgemeinschaften davon erzählen. In einem zarten gottesdienstlichen Öffnungsversuch können wir sogar ein wenig Kirchweih feiern. Gut belüftet können wir uns daran freuen, dass uns St. Marien auch zukünftig soviel kostbaren Raum und einladende Bewegungsfreiheit schenkt. Und wenn dann erst noch die Türen zum neuen lichtdurchfluteten Begegnungszentrum aufgehen dürfen …

Mit zuversichtlichen Grüßen aus Ihrem Team der Seelsorger
Richard Rosenberger

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