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30.08.2020 - 22. Sonntag im Jahreskreis - „Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Tritt hinter mich, du Satan! Ein Ärgernis bist du mir, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.“ - Matthäus 16,23

Liebe Leserin und Leser! 

Seit 2016 gibt es eine neue Einheitsübersetzung der Heiligen Schriften des Ersten und des Neuen Testamentes. Sie wird bereits an den Sonn- und Feiertagen in die Liturgie eingebracht. Nicht immer sind die neu gefundenen Formulierungen gelungen, oftmals - wie beim Evangelium des kommen Sonntags! - bedeuten sie einen wesentlichen Fortschritt.

Im Evangelium am vergangenen Sonntag hat Petrus sein berühmtes Messias-Bekenntnis in Cäsarea Philippi abgelegt und wurde dann von Jesus beauftragt die Kirche zu führen und zu leiten: Ihm wurden die Schlüssel des Himmelreiches übergeben.

Heute nun verflucht Jesus den Petrus, der nicht das will, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. „Tritt hinter mich, du Satan!“ - so die harrsche Kritik Jesu, die in der früheren Übersetzung: „Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! - verdeutscht wurde.

Beim genaueren Hinsehen wird deutlich, dass es hier darum geht, in der Nachfolge treu zu bleiben, auch wenn diese schwerfällt, wenn sich Probleme auftun oder gar Widerstände sich uns in den Weg stellen. Auch wenn sich Petrus in dieser Situation falsch verhält, wenn er durch seinen Einwurf Jesu in Rage bringt, so wird ihm doch von Jesus ganz deutlich gezeigt, dass Nachfolge DER Weg ist, den es einzuschlagen gilt. Und im Falle Jesu wissen wir, dass dies letzlich zu seinem vorzeitigen Tod am Kreuz führt.

Was können wir nun aus dieser kurzen Sequenz für uns und unser Leben ableiten?

  • Sehr schnell wird ein Wort in Wut ausgesprochen, das nach längeren Nachdenken als falsch erkannt wird: Legen wir nicht alles auf die Goldwaage!
  • Im Eifer des Gefechtes kann ich leicht das eigentliche Ziel aus den Augen verlieren: Nehmen wir uns Zeit darüber nachzudenken: Was ist mein Ziel?
  • Eine Aufgabe / Verantwortung habe ich übergeben; jetzt merke ich, dass derjenige ganz anders tickt: Bleibe ich bei meiner Entscheidung und suche ich ein klärendes Gespräch!
  • Auch sehr hohe und weitreichende Ziele können wir nur in unserer menschlichen Begrenztheit anstreben: Haben wir also Geduld miteinander!
    Und: Versuchen wir es immer wieder neu miteinander!
  • Welche Gedanken kommen Ihnen noch zu diesem Matthäus-Zitat?

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir dies per Mail oder per WhatsApp mitteilen!

Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche ich im Namen des Seelsorgerteams einen ermutigenden Patrozinums-Festtag St. Johannes Enthauptung, einen frohen Sonntag und Gottes Segen für die kommende Zeit!
Ihr Nikolaus Hegler, Pfarrer

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