header

21.02.2021 - 1. Fastensonntag - 

In dieser Woche beginnt die Fastenzeit mit Aschermittwoch und 1. Fastensonntag. Jesus macht darauf aufmerksam: Wenn du fastest, sollst du kein finsteres Gesicht machen. Man soll es dir nicht anmerken, dass du fastest.

Was heißt fasten? Verzichten bei Essen und Trinken.

Aber in der Bibel sagen die Propheten: Fasten heißt eigentlich bewusst leben, den Armen und Schwachen Gutes tun, gerecht sein und nicht nach außen zeigen, dass ich faste. Wir können deshalb für uns sagen: Fasten heißt nicht haben wollen, was ich gerade möchte.

Es gibt in unserer Gesellschaft heute verschiedene Formen von Fasten: Weniger Auto fahren, weniger Fleisch essen, kein Alkohol, keine Süßigkeiten. Aber, das ist irgendwie negativ. Wir brauchen ein Ziel.

Im Hochgebet zur Fastenzeit heißt es: Durch Fasten des Leibes erhebst du den Geist und schenkst die Kraft zum Gutsein. Ich verzichte auf etwas, damit ich freier bin für Gott und für die Menschen. Ich gehe aus meinem Alltagstrott heraus und werde ein neuer Mensch.

Ich denke an meine früheren Erfahrungen im Beichtstuhl. Da sagte jemand: Ich habe am Freitag Fleisch gegessen. Ich fragte dann: Haben Sie dafür bewussst ein gutes Werk getan? Gebet, in der Bibel lesen, anderen Gutes tun? Die meisten haben nicht daran gedacht. Auch gab es bei Fleischverzicht die Möglichkeit ins Wirtshaus zu gehen, da war ich am fremden Tisch und durfte Fleisch essen. Das war nicht gut.

Vielleicht sollten wir daran denken, dass in der Fastenzeit der Freitag als Todestag Jesu ein besonderer Tag ist, an dem ich bewusst lebe und mir Gedanken mache: Was will ich an diesem Freitag für Jesus und meine Mitmenschen tun?

Ich wünsche uns allen, dass wir in dieser Fastenzeit bewusst leben und als Ziel haben, auf unsere Beziehung zu Jesus und zu den Mitmenschen zu achten.

Ihr Karl Mödl, Pfr.  i. R. mit dem Seelsorgeteam

­