04.04.2021 - Ostersonntag - Liebe Leserin, lieber Leser,
vom Songwriter Thomas Hoerbiger stammt das Lied für den weltbekannten Schlagersänger Udo Jürgens: „Immer wieder geht die Sonne auf!“
Bei einem Gespräch in der vergangenen Woche über die derzeitige CORONA-Beschränkungen, über deren Länge und die schlechten Aussichten, die uns von Seiten der Verantwortlichen in Politik und Kirche geboten werden, drückte sich merklich nach und nach die Stimmung. Depremiertheit und spürbare Hilflosigkeit machten sich breit und die bis kurz vorher erlebte Leichtigkeit und Heiterkeit unserer Gespräche, schienen umkehrbar ins Negative abzufallen.
Der Redebeitrag meines Freundes eröffnete mir dann wieder eine Perspektive, die mir zeigte, dass es doch weitergehen wird, weil es weitergehen muss.
Er zitierte den Refrain des Liedes: „Immer wieder geht die Sonne auf!“ und beschrieb, dass die Sonne, unsere Lebensbegleiterin noch jeden Tag aufgegangen ist, auch zukünftig aufgehen wird. Wir können sie zwar nicht immer in ihrer vollen Pracht am Himmel erkennen, aber hinter den Wolken, den dunkelschwarzen, weit dahinter ist sie doch:
Denn immer, immer wieder geht die Sonne auf
und wieder bringt ein Tag für uns sein Licht.
Ja, immer, immer wieder geht die Sonne auf
und Dunkelheit für immer gibt es nicht,
die gibt es nicht, die gibt es nicht.
Es gilt, sich diese Wahrheit immer wieder vor Augen zu führen, vielleicht täglich daran zu erinnern und daraus Mut und Hoffnung fürs alltägliche Leben zu schöpfen, auch wenn dies noch so schmerzlich, noch so depremiert oder hoffnungslos scheint.
Ostern, das Fest, das wir in diesem Jahr immer noch unter CORONA-Bedingungen feiern werden, ist Sonne pur!
Ostern ist Hoffnung, die nach Niedergeschlagenheit, Enttäuschung und all zu frühem schrecklichen Tod am Kreuz, wieder aufblicken lässt und Perspektiven eröffnet.
Ostern will für uns in diesem Jahr ein Mutmacher sein, den es gilt mutig und tapfer zu begreifen, weil das Leben stärker ist, als der Tod und weil wir in Jesus, dem Christus, einen Wegbegleiter haben, der uns herausführt aus Enge und Verlassenheit ins Leben, ins Licht, in die ewig aufgehende Sonne.
Es wird nicht einfach sein, dieses Ostern heuer miteinander zu feiern! Und es wird von jeder und von jedem sehr viel Disziplin und Verständnis erwartet, damit wir durch diese Tage des Leidens, des Schmerzes und des Todes hindurchfinden, in das neue Leben und ins helle Licht, das uns der Auferstandene gebracht hat.
Helfen wir alle zusammen. Und feiern wir - jede und jeder, wie sie oder er es verantworten kann - das Ostern als das Fest des Lichtes: „Denn Dunkelheit für immer gibt es nicht!“
Frohe Ostern wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen
im Namen des Seelsorger-Team und aller MitarbeiterInnen!
Nikolaus Hegler, Pfarrer