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25.04.2021 - 4. Sonntag der Osterzeit - Wir befinden uns alle in einer anstrengenden Situation. Selbst wenn du eigentlich ganz gelassen und pragmatisch mit der lang anhaltenden Pandemie umzugehen versuchst: Andere tun es nicht.

Jeder Blick in die Zeitung oder in social media, jede Tagesschau und jede Talkshow wird zur mentalen Probe. Immer häufiger rutscht es mir - Gott sei Dank meist im Selbstgespräch - ungehalten heraus: „Kann man denn nicht einfach mal die Klappe halten?“ Es ist nicht schön mitzuerleben, wie wir Menschen eh schon ausgelaugt sind und uns dann noch dazu gegenseitig die Stimmung in Wut umkippen. „Mütend“ ist das Wort der Stunde.

Ich halte mich gerade an zwei Gegenmittel. Das erste kommt eher aus der buddhistischen Weisheit. Ich sitze still, achte immer wieder von Neuem darauf, wie mein Atem kommt und geht. Und alles, was sich in meinem Bewusstsein nach vorne drängt (zum Beispiel wütende Müdigkeit), nehme ich in den Atem hinein, lächle dabei mir selber und der Welt zu und umarme diese inneren Regungen. Das hilft schon mal ganz gut. Das zweite Gegenmittel stammt aus der christlichen Erzählung von den Emmaus-Jüngern. Ich achte den Tag, die Woche über besonders auf solche Momente, in denen mir das Herz warm wird, in denen sich Sinn verbreitet. Augenblicke, in denen - im glaubenden Gespür - der bzw. das Lebendige hinzutritt. Meist in der Begegnung mit anderen Menschen. Das erfrischt, beruhigt, macht glücklich. Und nebenbei wird „mütend“ einfach wieder zu einem komischen Wort.

Mit einem österpfingstlichen Gruß,
Richard Rosenberger, Pastoraler Mitarbeiter

 
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