25.07.2021 - 17. Sonntag im Jahreskreis - Gleich im ersten Absatz der Bibel (Gen 1,2) ist von der „Urflut“ die Rede, jener finsteren Kraft, die kein Leben zulässt.
Erst Gottes schöpferischer Akt, diese Urflut kreativ zu zertrennen, lässt das Land sichtbar werden. Das geordnete Zusammenspiel von Wasser und Erde macht im Anschluss überhaupt erst Leben möglich.
Das sind symbolische Bilder für tiefe menschliche Welterfahrungen. Bitte nicht als wörtlichen Bericht verstehen, wie es zum Beispiel in den USA die sogenannten „Kreationisten“ tun. Das sind oft die selben Leute, die den menschengemachten Klimawandel abstreiten oder das „Untertanmachen“ bzw. „Herrschen“ über die Schöpfung als religiösen Freifahrtschein missverstehen, um sich einen Teufel um die eigene Verantwortung für ein umweltgerechte Lebensweise zu scheren.
Das schöpferische Neben- und Miteinander von Wasser und Land ist nicht weit von uns entfernt ins Rutschen geraten. Leben und Lebensgrundlagen wurden dadurch zerstört. Allerorten scheint die gute Schöpfungsbalance, die menschliche Existenz und Kultur erst möglich macht, immer weiter aus dem Gleichgewicht zu geraten.
An diesem Punkt der Menschheitsgeschichte muss jede und jeder von uns aufwachen. Es gilt, unser menschliches Mitwirken an und in der Ökologie neu zu gestalten: Lasst ein paar Quadratmeter Rasen zu einer Hecke werden! Überlegt, wo Bäume in den Himmel wachsen dürfen, ohne ständiges Gemeckere über deren fallendes Laub! Denkt nach, wo in eurer unmittelbaren Umgebung Wasser versickern darf, wo es Raum zum Verweilen findet! Fahrt bzw. fliegt nicht in der Welt herum, als gäbe es kein Morgen! Verändert euren Konsum, der nicht über die Folgen nachdenkt! Steckt euer Vermögen nicht in seelenlose Aktien- oder Immobilienpakete, die den Klimawandel noch verschärfen!
Mit aufrüttelnden Grüßen aus dem Team der Seelsorger,
Richard Rosenberger