header

29.05.2022 - 7. Sonntag der Osterzeit - Die Gemeinschaft von Taizé ist bekannt für ihre Gesänge. Zu den beliebtesten Liedern hat sich ein Lied entwickelt, das einen Vers aus einer Lesung des kommenden Sonntags mehrfach wiederholt:

„Wer durstig ist, der komme. Wer will, empfange umsonst das Wasser des Lebens!"

„I hob Durst“ - sang einmal ein österreichischer Liedermacher. Damit meinte er Durst nach Leben. Durst nach Gerechtigkeit, Durst nach Liebe, Durst nach dem Wort, das eine eingetrocknete Beziehung wieder aufleben lässt. Durst nach Sinn und Orientierung. Durst nach Trost in den Schicksalsschlägen des Lebens. 

Wie eingetrocknet und vertrocknet kommt uns manchmal unser Alltag vor. Der gleiche Trott im Beruf. Die gleichen Sorgen in der Familie. Die unbeantworteten Sehnsüchte. Was ist da alles abgestanden oder vor sich hin modernd im „Um-sich-selber-Kreisen" wie ein Tümpel, der kein Frischwasser mehr erhält und langsam kippt.

Ja, wir Menschen haben Durst nach sprudelndem, lebendigem Wasser. Wer dürstet nicht nach erfrischenden Ideen, nach dem, was sprudelt und lebendig macht; nach dem, was uns gut tut und unsere Beziehung zu anderen aufleben lässt.

„Wer durstig ist, der komme! Wer will, empfange umsonst ..." – heißt es in der Offenbarung des Johannes. Diese Worte können uns herausfordern:

Können wir als christliche Gemeinde sagen:

Wir sind offen für dich, wenn du auf der Suche bist. Unsere Gottesdienste sind inspirierend für dich. Da kannst du Worte für deinen Lebensdurst finden. Da kannst du von Gott etwas schmecken. Die helfen dir - geben Orientierung.

Unsere Lieder, die wir singen, können dich als Ohrwürmer im Leben begleiten und unsere Gebete können ein Lebensproviant auch für schwere Zeiten sein.

Unsere Gruppen haben dir im Leben etwas zu bieten und sind keine geschlossenen Gesellschaften, sondern erweitern deinen Horizont.

Unsere Kindertagesstätten wollen Hilfe und Unterstützung für Familien sein und ihren Beitrag dazu leisten, dass der Geschmack an Gott nicht verloren geht.

Unsere Tagespflegestätte, unsere Sozialstation und alle unsere sozialen Dienste, die strahlen etwas vom Geist des barmherzigen Samariters aus.

Gewichtige Anfragen, die uns der Seher Johannes am Ende seiner Offenbarung in unser Stammbuch schreibt.

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihr Diakon Alexander Fuchs

­