08.09.2024 - 23. Sonntag im Jahreskreis - (vgl. Mk 7,31-37 Evangelium vom Sonntag)
Liebe Leserin, lieber Leser,
das Pfarrheim in Goldbach St. Nikolaus, das zu unserem Pastoralen Raum AB-Ost gehört, wurde auf den Namen: „EFFATA“ gesegnet. Für Pfarrer Ernst Bach war es wichtig, allen Menschen zu zeigen, dass dieses Haus in Goldbach „für alle offen steht!“
Gleiches können wir vom Roncalli-Zentrum, dem Wohnzimmer für Glattbach und dem MGH in Johannesberg sagen, die ebenfalls für alle Menschen vor Ort da sind.
„Effata! Öffne dich!“
wird zunächst in der Heilungserzählung eines von Geburt an taubstummen Menschen von Jesus dazu verwendet, dass sich die heilende Begegnung mit dem Herrn vollzieht. Es ist die Absicht Jesu, dass der Mensch und die Menschen heil werden, ganz werden.
In Jesus erfüllt sich, was der Prophet Jesaja ankündigt: „Dann werden die Augen der Blinden aufgetan / und die Ohren der Tauben werden geöffnet. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch / und die Zunge des Stummen frohlockt. (vgl. Jes 35,5-6a)
„Effata! Öffne dich!“
bezieht sich dann aber auch auf die vorausgehende Heilungserzählung. Sie wird an einem Sonntag ausgelassen. Es wird die Fernheilung der Tochter einer Heidin erzählt. Die Syrophönizierin tritt dem Herrn wortgewandt entgegen. Er sieht ein, dass er nicht nur für die ausschließliche Sendung zu den verlorenen Schafen Israels gekommen ist. Er öffnet sich nun auch für die Heiden, denen er jetzt ebenso Anteil am Heil zuspricht.
„Effata! Öffne dich!“
gilt schließlich auch der jungen Christengemeinde, die in der Problematik ihrer Missionsarbeit nun mehr Klarheit und Offenheit erfährt. Bestanden diese ursprünglich ausschließlich aus Juden, die sich zu Jesus, dem Christus bekannt haben, so hat mit Paulus eine sehr intensive Mission der Heiden begonnen. Dass dies nicht ohne Konflikte von statten gehen wird, leuchtet ein. Wie aber damit umzugehen ist, wird prägnant zusammengefasst: Sie sollen offen für das Neue und die Neuen sein!
„Effata! Öffne dich!“
trifft dann schließlich auch auf uns zu, wollen wir uns doch an Jesus Christus orientieren und die Art und Weise seines Auftretens und Lebens zu unserer eigenen machen.
Wie könnte das dann konkret aussehen?
- In schwierigen Situationen genau hinzuhören und zu verstehen versuchen: Ich muss doch erst einmal wissen, was mein Gegenüber eigentlich meint!
- Dann gilt es sich selber zu prüfen, auf welche eingefahrenen und bekannten Wegen ich mich gerne beziehe um mich sicher zu fühlen: Kann ich offen die Ansichten des anderen nachvollziehen?, wäre dann die Frage an mich selber!
- Schließlich braucht es Mut und Vertrauen gleicher Maßen, um zusammen neue Möglichkeiten und Wege zu wagen: Mut, weil ich immer auch etwas Gewohntes aufgeben muss und Vertrauen, weil in einem Kompromiss die Herausforderung steckt, Neues miteinander zu wagen!
Jesus geht diesen Weg voraus! Bleiben wir ihm treu, und folgen wir ihm weiterhin nach!
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünscht Ihnen und Ihren Angehörigen
im Namen des Seelsorger-Team
Ihr Pfarrer Nikolaus Hegler