13.10.2024 - 28. Sonntag im Jahreskreis - Das Evangelium des kommenden Sonntags stellt uns einen Menschen vor Augen, den es auch heute in unserem Umfeld so oder in ähnlicher Weise geben könnte.
Eigentlich hat er alles und ist doch nicht seines Lebens froh. Eigentlich erfüllt er alles, was ihm seine Religion an Geboten ans Herz legt und doch spürt er: Da drinnen in mir ist etwas, das mich einfach nicht in Ruh lässt. Ein Leben der Gebotserfüllung ohne Stolz ist für ihn selbstverständlich, aber er spürt: Da gibt’s noch was, was mir zu einem erfüllten und glücklichen Leben fehlt. Eigentlich kann man sich von diesem ehrenhaften Mann eine Scheibe abschneiden und man fragt sich: Warum ist das für ihn nicht genug?
In dieser innerlichen Spannung geht dieser Mensch auf Jesus zu. Er darf spüren, wie Jesus ihn wertschätzt. Jesus umarmt ihn. Und er hofft auf einen entscheidenden Impuls, was ihn auf dem Weg zu einem erfüllten Leben weiterbringt. Doch dann stockt ihm der Atem. Denn Jesus berührt bei ihm einen wunden Punkt. Sein Verhältnis zum Geld und zum Besitz. Geld, Besitz macht nicht glücklich, das weiß er zwar aus Erfahrung. Aber der Satz Jesu sitzt wie ein Stachel. Das verkraftet er nicht. Er geht wortlos und traurig weg.
Liebe Leserinnen und Leser, ich weiß nicht, ob sie das kennen:
Ich schätze meinen Beruf, bemühe mich, gebe mein Bestes, erfahre auch Anerkennung, denk nicht nur an mich und müsste eigentlich zufrieden sein, aber irgendetwas, das ich nicht so richtig festmachen kann, rumort in mir. Eine innere Stimme sagt mir: Da müsste noch was ins Leben rein. Weiß aber nicht, was ist das?
Ich habe eine gute Familie, keine Geldsorgen, ein gutes Miteinander. Alles funktioniert. Die Kinder gehen ihren Weg. Ich müsste eigentlich zufrieden sein, aber irgendetwas, das ich nicht so richtig festmachen kann, rumort in mir. Eine innere Stimme sagt mir: Da müsste noch was ins Leben rein. Weiß aber nicht, was ist das?
Und ich stelle mir vor: Ich würde dann diesem Jesus begegnen, vertrauensvoll auf ihn zugehen und ihm diese Frage stellen: Meister, was muss ich tun, um ein erfülltes Leben zu finden. Kannst du mir sagen, was dazu noch fehlt?
Erahne ich vielleicht, welchen Punkt er da bei mir ansprechen würde?
Einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche im Namen des Seelsorgeteams wünscht
Diakon Alexander Fuchs