header

24.11.2024 - Christkönigssonntag - Im kirchlichen Glauben spiegeln sich immer auch konkrete historische und politische Wirklichkeiten.

Das Christkönigsfest ist zum Beispiel ein kirchlich-gläubiger Antwortversuch darauf, dass die Katholische Kirche ihre weltliche Macht eingebüßt hat. Und auch darauf, dass Anfang des 20. Jh. fast überall in Europa die angeblich von Gott erwählten Königinnen und Könige von ihren Thronen geschubst wurden. In diesen Machtverlust hinein rückt die Kirche wieder in den Blick: Jesus Christus ist der eigentliche König. Ein König allerdings nicht nach den Spielregeln und Erwartungen dieser Welt. Ein „Anders-König“. Ohnmächtig, friedvoll. Ein König, der uns für das Kommen, ja für die Gegenwart des „Reiches Gottes“ gewinnen will. Für die „Anders-Welt“, die immer dann entsteht, wenn Liebe, Friede und Gerechtigkeit die Regierung übernehmen.

In diesem Sinne biete ich Ihnen an, den anstehenden Christkönigssonntag als „Andere-Welt-Gottes-Tag“ zu bedenken. Wir können uns trotz und gegen alle zerstörerischen Machtkämpfe in unserem Land und auf dieser Welt bewusst machen,

  • dass es immer wieder gute Menschen gibt, die sich auch im Kleinen um Hoffnung und Frieden kümmern.
  • dass es Kräfte und Bewegungen auf der Welt gibt, denen es - genau wie Jesus - nicht ums Herrschen, an die Macht kommen, Regieren geht, sondern um's Dienen, Sich-Engagieren, für andere Dasein.
  • dass ich darauf vertrauen kann: Selbst dann, wenn das Klima kippt, wenn Menschen neue Zuflucht brauchen, werde ich der Wahrheit Jesu Christi und seines Gottes vertrauen: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Mit Grüßen aus dem Team der Seelsorger,
Richard Rosenberger, Pastoraler Mitarbeiter

 

­